DELFI® by Theresa
Babys erstes Jahr spielerisch fördern

Babys erstes Jahr

Hier greife ich ein paar Themen auf, die euch durch das erste Jahr mit eurem Baby begleiten werden. Hierbei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass dies allgemeine Informationen sind. Jedes Baby ist individuell. Solltet Ihr Probleme oder Fragen haben, sprecht mit eurer Hebamme oder dem Kinderarzt.

Babyschlaf

 Es wird über kaum etwas anderes so viel geredet wie übers Schlafen. "Schläft er/sie schon durch?", "Wie sind die Nächte?", diese ständigen Fragen können ganz schön nervenaufreibend sein. Vor allem wenn man nicht zu den glücklichen gehört, deren Babys einfach so einschlafen, durchschlafen oder nur ein bis zwei mal die Nacht kommen. Schlaf ist so individuell wie wir Menschen nun mal sind. Schlaf bedeutet für unsere Babys Trennung und wie kann man sich am besten trennen? In dem man sich gar nicht trennt. Klingt komisch, oder? Die inneren Prozesse und Denkweisen unserer Babys sind noch von den Jahrtausenden zuvor geprägt. Damals gab es Feinde, die vor allem nachts in die Höhlen kamen und wehrlose kleine Wesen als Nachtisch verspeisen wollten. Wie konnte sich unser Nachwuchs also schützen? Indem er nicht allein war. Somit ist das einschlafen nur mit Körperkontakt, dass aufwachen nach 30 Minuten und das stündliche schauen, ob man noch in Sicherheit ist, vollkommen normal und gehört dazu. Wann sich das Verhalten ändert, die kleinen durchschlafen, alleine einschlafen oder nachts nicht mehr fünf mal rufen ist so schwer vorher zu sagen wie der baldige Lottogewinn.

Fakten zum Thema Babyschlaf

In jedem Schlafzyklus durchleben Babys sechs Schlafphasen. Erwachsene hingegen nur fünf. Schon in der Zeit im Mutterleib erlebt ein Fötus diese verschiedenen Schlafphasen und sogar Traumphasen, die zunächst noch unabhängig von Tag- und Nachtzeiten sind. Das ändert sich erst nach ungefähr sechs Lebenswochen. 

Während Erwachsene in der Nacht mit sieben bis neun Schlafstunden auskommen, brauchen Neugeborene und Babys über den ganzen Tag verteilt zwischen 16 und 20 Stunden. Nach ca. sechs Wochen verändert sich dieser Schlafrhythmus und die längeren Schlafphasen verlagern sich zunehmend in die Nacht.

Babys haben in der Nacht fast ausschließlich einen leichten Schlaf (REM-Schlaf), in denen sie aufgrund von Hunger, Kälte oder voller Windeln schneller aufwachen können. Bis zum sechsten Lebensmonat braucht ein Baby mindestens einmal in der Nacht Nahrung.

Kontrolliertes schreien lassen oder stillen nur alle vier Stunden sind keine hilfreichen Mittel um eine gesunde Schlafkultur zu entwickeln. Dies sind Ratschläge die aufgrund eines "Erziehung Ratgebers" aus dem Jahr 1922 in Umlauf geraten sind.


Beikost

Viele Eltern können es kaum erwarten, dass der Nachwuchs endlich richtiges Essen zu sich nehmen kann und mit am Tisch sitzt. Aber wie startet man eigentlich und was muss beachtet werden? Hier eine kleine Aufklärung

Erster Punkt und damit der wichtigste: Welche Kriterien sollten erfüllt sein?

1. verschwundener Zungenstoßreflex
Dieser Reflex ist dafür zuständig, dass feste Nahrung oder Löffel direkt wieder aus dem Mund befördert wird

2. aufrechtes sitzen mit minimaler Unterstützung
Dies und das Kontrollieren des Kopfes ist wichtig, damit sich das Kind nicht verschluckt

3. gezieltes Greifen
Essen wird gezielt gegriffen und sicher zum Mund geführt

4. öffnen des Mundes
Öffnen des Mundes beim Heranführen der Nahrung oder auch schließen bzw. verweigern der Nahrung bei Sättigung

5. maximales Interesse
teilweise speicheln beim Zuschauen wie Nahrung verzehrt wird

Dein Schatz erfüllt all diese Kriterien? Wunderbar! Aber wie genau fängt man nun an?

Alle Babys sind unterschiedlich. In der Regel fängt man zwischen dem 5. Und 7. Lebensmonat an und zwar mit dem Mittagsbrei.

Beginn mit reinem Gemüsebrei. Geeignet ist Karotte, Kürbis oder Pastinake da diese Gemüsesorten einen leicht süßlichen Geschmack haben, genau wie die Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Zuerst füttere ein paar Löffelchen, damit sich das Baby an die ungewohnte Konsistenz im Mund gewöhnen kann. Die Menge wird von Tag zu Tag gesteigert, um den Darm nicht zu überfordern. Nach einer Woche, und vorangegangener guter Verträglichkeit, kann dem Brei eine gekochte Kartoffel und ein Esslöffel Rapsöl hinzugefügt werden. Ab der dritten Woche kommt zusätzlich 30Gramm mageres Fleisch und ein Esslöffel Obstsaft dazu, damit das im Fleisch enthaltene Eisen vom Körper besser aufgenommen werden kann. Zweimal in der Woche kann das Fleisch durch fetten Fisch (z. B. Lachs) ersetzt werden. Auch Kartoffeln können durch Nudeln, Reis oder andere Getreidesorten ersetzt werden.

Nach etwa 4 Wochen sollte eine gesamte Stillmahlzeit durch Brei (100Gr) ersetzt sein.

6. – 8. Monat Milch-Getreide Brei als Nachmittags- oder Abendbrei
Grundrezept für diesen Brei sind drei Esslöffel Vollkorngetreide, die mit 200ml Muttermilch, Premilch, Kuhmilch oder Pflanzendrink aufgekocht werden. Dann fügst du noch ein Löffelchen Obst Brei zum süßen dazu und voila, fertig ist die Mahlzeit.

7. – 9. Monat Getreide-Obst Brei als Frühstücksbrei
Hierzu nimmst du zwei bis drei Esslöffel Vollkorngetreide und gießt diese mit 100 Millilitern kochendem Wasser auf, anschließend abkühlen lassen. Dies ist dein Basisbrei. Dem Basisbrei können nun noch ein Teelöffel Rapsöl und 100 Gramm Obstpüree oder Gemüsepüree oder eine Mischung aus beidem zugefügt werden. Der Brei kann dann nach und nach immer stückiger werden, um den Übergang zum Familientisch zu vereinfachen und das Kauen zu üben.

10. bis 12. Monat: Übergang zur Familienkost
Mit etwa zehn Monaten kann begonnen werden, dass am Familientisch mitgegessen wird. Im Prinzip kann von Anfang an alles mitgegessen werden - natürlich milder gewürzt und in kindgerechten Portionen.

Hier gibt es allerdings zu beachten, dass es einige Lebensmittel gibt, die im ersten Lebensjahr tabu sind für die kleinen Entdecker:
Rohmilch
Rohe Eier
Honig
Salz
Salat
Nüsse, kleine Beeren und andere Lebensmittel, an denen sich Dein Kind leicht verschlucken kann
Zuckerzusätze (auch in Form von Maltose, Dextrose, Fructose und Maltodextin) 
Bindemittel und Geschmacksstoffe
Schokolade und Kakao
Joghurt, Quark und andere Milchprodukte
(Kuhmilch wird im ersten Lebensjahr nur für die Zubereitung von Brei verwendet, da der hohe Eiweißgehalt die Nierenfunktion des Kindes beeinträchtigen kann)

Und was ist mit Wasser?
Sobald alle drei Breimahlzeiten zu sich genommen werden, sollten zusätzlich 200 bis 600 Milliliter Wasser pro Tag getrunken werden. In dem Zeitraum davor kann zu jeder Breimahlzeit ein Glas Wasser gereicht werden. Es eignen sich kleine, dickwandige Gläser wie z.B. die Schnapsgläser von einem großen schwedischen Möbelhaus ;-)
Da es vorrangig nur "Beikost" ist, wird der Großteil des Flüssigkeitsbedarfs noch durch die Muttermilch / Säuglingsnahrung gedeckt.